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Markus Dietz im Porträt: „Unter Druck entstehen Diamanten!“

Duales Studium: Markus Dietz, bei URANO Leiter Field Services, über seinen individuellen Ausbildungsweg, lebenslanges Lernen und Ju-Jutsu

Markus Dietz ist bei URANO schwer zu übersehen. Der Leiter Field Services misst nicht nur 1,91 Meter, sondern er ist auch in ganz verschiedenen URANO-Missionen unterwegs: Als Spezialist für End User Computing stellt er bei wichtigen Kunden die entsprechenden Services des IT-Lösungspartners vor, als Führungskraft verantwortet er ein Team von knapp zwanzig Mitgliedern und als stellvertretender Betriebsratsvorsitzender kümmert er sich um Anliegen aus der gesamten Belegschaft. Alle diese unterschiedlichen Aufgaben prägen den Werdegang von Markus Dietz in zweifacher Hinsicht: „Meine Motivation ist es, miteinander zu arbeiten und mich dabei selbst weiterzuentwickeln.“

Dass Markus Dietz (Jahrgang 1981) seine ambitionierten beruflichen Ziele erreicht, hat viel zu tun mit Tugenden, die bei URANO gut ankommen: Eigeninitiative gehört ebenso dazu wie persönlicher Einsatz und ein gesunder Ehrgeiz in Sachen lebenslanges Lernen. Schon früh findet Markus Dietz Computer nicht nur wegen der Spiele spannend. Und weil noch der Spaß an Mathe dazukommt, entscheidet er sich nach der Mittleren Reife dazu, die Höhere Berufsfachschule für Datenverarbeitung zu besuchen. „Ich wollte mir mit der Fachhochschulreife die Möglichkeit erhalten, irgendwann studieren zu gehen“, erklärt Markus Dietz. Zunächst zieht es ihn allerdings in die Praxis und er absolviert eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Während er sich für elektronische Bankdienstleistungen – auch im Vertrieb – begeistern kann, reißt ihn die Aussicht auf einen Arbeitsplatz am Schalter nicht wirklich vom Hocker. „Mein Wunsch war es immer, Zahlen, IT und die Arbeit mit Menschen zu verbinden.“

Eine schwere, aber richtige Entscheidung

Um sich für entsprechende Aufgaben zu qualifizieren, nimmt Markus Dietz ein Studium für Angewandte Informatik auf. Allerdings merkt er schnell, wie wenig ihm diese Art akademischen Wissens – es geht viel um elektrotechnische und physikalische Grundlagen – zusagt. Der Weckruf folgt im zweiten Semester: „Wenn Sie jetzt schon merken, dass Sie mir nicht folgen können, sollten Sie darüber nachdenken, ob dieses Studium für Sie der richtige Weg ist.“ Was der Professor in einer Programmier-Vorlesung ganz allgemein zu allen Studierenden sagt, nimmt sich Markus Dietz besonders zu Herzen. „Ich bin damals in mich gegangen und habe mich gefragt, ob ich mich wirklich sieben oder acht Semester lang quälen soll.“ Markus Dietz trifft eine schwere, aber richtige Entscheidung. Er verlässt die Hochschule ohne Abschluss. „Mein Ehrgeiz, irgendwann eine Bachelorurkunde zu besitzen, war damit aber nicht gebrochen. Das wollte ich nicht so stehen lassen.“

Weiterentwicklung bei URANO

Vorerst aber stürzt er sich wieder voll in die Praxis. Aus einem längeren Praktikum in der regionalen IT-Abteilung eines international agierenden Konzerns entwickelt sich die zweite Ausbildung – dieses Mal zum Fachinformatiker für Systemintegration. Als sich im Anschluss die Chance bietet, zu URANO zu wechseln, muss Markus Dietz nicht lange überlegen. Der Firmensitz des Bad Kreuznacher IT-Lösungspartners liegt nicht nur um die Ecke. Viel wichtiger sind die vielfältigen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten, die URANO bietet.  „Angefangen habe beim IMAC/R-Team in Ingelheim. Später bin ich in die Garantieabwicklung für Drucker und PCs gewechselt und danach habe ich Server assembliert und vor Ort beim Kunden aufgebaut.“

Berufsintegrierendes Studium an der Hochschule Mainz

© Hochschule Mainz
© Hochschule Mainz

Je mehr fachliche Erfahrungen er in den verschiedenen URANO-Teams sammelt und je mehr Chefs Markus Dietz bei der täglichen Arbeit beobachten kann, desto mehr wünscht er sich, künftig auch selbst Personalverantwortung zu übernehmen. Er denkt darüber nach, sich bei der Industrie- und Handelskammer zum Personalfachwirt weiterzubilden. Dann aber entscheidet er sich, sein früheres Ziel eines Studiums erneut anzugehen – dieses Mal aber nicht in Vollzeit, sondern berufsbegleitend.
Die Hochschule Mainz bietet einen dualen Studiengang Wirtschaftsinformatik an, der Markus Dietz von Anfang an reizt: IT und Informatik, BWL und Softskills stehen ebenso auf dem Stundenplan wie Praxis-Projekte. Donnerstags nachmittags und an Samstagen ist er in den Hörsälen und Seminarräumen unterwegs, an den anderen Wochentagen ist er bei einem URANO-Großkunden im Einsatz. Diese Form des Studiums kommt Markus Dietz viel eher entgegen, auch wenn es manchmal stressig ist: „Das erste Semester war noch zum reinkommen und wohlfühlen, aber ab dem zweiten Semester ging es richtig rund!“ Statistik, Datenbanken und Programmieren – an der Hochschule erarbeitet sich Markus Dietz einen wertvollen theoretischen Unterbau für seine ebenfalls immer anspruchsvolleren praktischen Aufgaben. Denn mittlerweile kümmert er sich eigenverantwortlich um eine Serverlandschaft, auf der ein globales Warenwirtschaftssystem läuft. Da kann es ausnahmsweise sogar mal vorgekommen, dass er von Donnerstag auf Freitag zu einem Meeting mit Kollegen aus Chile und Singapur nach Dänemark fliegen und am Samstagvormittag bei seinem Mainzer Professor eine Präsentation halten muss. „Das war meine beste Note“, sagt Markus Dietz und lacht ein bisschen stolz, ein bisschen verlegen. „Unter Druck entstehen Diamanten!“

"Lessons learned!"

An der Hochschule lernt er nicht nur fachlich dazu. Auch was Selbst- und Zeitmanagement betrifft sammelt er wichtige Erfahrungen: „Man kann mehr aus sich herausholen, als man glaubt!“ Dabei hilft ihm nicht nur eine ausgeprägte Leistungsbereitschaft, sondern auch seine Lust auf neue Themen. „Natürlich hätte ich in meiner Abschlussarbeit über Warenwirtschaftssysteme schreiben können“, erklärt Markus Dietz, „aber ich wollte ein Thema bearbeiten, das nicht mit meiner täglichen Arbeit zu tun hat.“ Die Wahl fällt ihm nicht schwer. Gerade weil sein eigener Ausbildungsweg nicht immer kerzengerade verlaufen ist, hält er große Stücke darauf, die eigenen Erfahrungen immer wieder kritisch unter die Lupe zu nehmen. „Lessons learned!“ Dass diesen beiden Worten eine wesentliche Grundlage nachhaltiger Weiterentwicklung sind – persönlich wie im Job –, davon ist Markus Dietz überzeugt. Deshalb beschäftigt er sich gegen Ende seines Studiums mit kontinuierlichen Verbesserungsprozessen.

Freude an der kontinuierlichen Weiterentwicklung

Insbesondere wenn er an das statistische Qualitätsmanagement Six Sigma denkt, muss Markus Dietz auch heute noch schmunzeln. „Wie gut Six-Sigma-Qualitätsmanager ausgebildet sind, ist wie in japanischen Kampfsportarten anhand ihrer Gürtelfarben ersichtlich – und ich bin seit vielen Jahren im Ju-Jutsu aktiv.“ Im Kampfkunstzentrum Ingelheim trainiert Markus Dietz als 2. Vorsitzender des Vereins nicht nur seine eigenen Fertigkeiten. Er lehrt auch andere sein Wissen und seine Freude an der kontinuierlichen Weiterentwicklung. Momentan darf er sich nur Sportassistent Ju-Jutsu nennen, aber er arbeitet bereits an der nächsten Qualifikation: „Es fehlen noch ein paar Seminare und Prüfungen, aber mein nächstes Ziel steht schon fest: die Trainerlizenz für den Breitensport.“ Und da Markus Dietz seine gesteckten Ziele so schnell nicht aus den Augen verliert und leidenschaftlich darauf hinarbeitet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er sich „Trainer C Breitensport Ju-Jutsu“ wird nennen dürfen.

Gernot Uhl

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