Wie der IT-Lösungspartner URANO seine Kunden von der Datenspeicherung, über Datenverteilung und Datenverarbeitung bis zur Datennutzung unterstützt
Tobias Ebbeke leitet bei URANO das Team Cloud Services. Im Portfolio-Interview erklärt er, warum URANO regionale Rechenzentren betreibt und wie die Kunden vom Software-defined Datacenter profitieren.
URANO.blog: Die Cloud macht ihrem Namen alle Ehre. Jeder kennt sie und doch ist sie nur schwer greifbar. Was verbirgt sich in der Cloud – und was macht Cloud Services aus?
Tobias Ebbeke: Die Cloud Services sind die logische Folge eines Epochenwechsels in der IT-Branche. Früher hat man in Produkten gedacht, heute denkt man in Services – auch wenn
die Bezeichnung noch weniger geläufig ist als das Prinzip. Im privaten Bereich wird dieser Epochenwechsel beispielsweise in der Unterhaltungsindustrie sichtbar: Datenträger werden zunehmend von
Streaming-Diensten abgelöst. Man kauft sich eine Serie nicht mehr als Box voller DVDs, sondern man abonniert einen Online-Videodienst. Es ist nicht mehr nötig, einen eigenen Datenträger zu
besitzen oder selbst seine Daten irgendwo zu speichern, um Musik hören oder Filme schauen zu können. Das ist ein typischer Service, der das herkömmliche Produkt ablöst.
URANO.blog: Ist es nicht so, dass im privaten Bereich die Cloud durch Dienste wie Dropbox, Onedrive oder Google Drive vor allem als Datenspeicher bekannt geworden ist?
Tobias Ebbeke: Das mag sein. Wenn es aber darum geht, den Grundgedanken von Cloud Services zu verstehen, sollte man sich von dieser Vorstellung lösen. Denn der Datenspeicher –
der Storage – ist der einzige Teil einer IT-Infrastruktur, der sich nicht virtualisieren lässt. Irgendwo müssen die ganzen Nullen und Einsen ja liegen! Das kann im kleinen Maßstab eine Festplatte
sein oder ein USB-Stick. Im Fall von Unternehmensdaten kommen beispielsweise ein URANO-Rechenzentrum oder die Datensilos eines weltweit agierenden Konzerns in Frage. Die IT-Infrastruktur ist also
nicht Teil der Cloud, aber unverzichtbares Fundament aller Cloud Services. Deshalb gehört der Betrieb von eigenen Rechenzentren zum URANO-Kerngeschäft. Die eigentlichen Cloud Services reichen
dann von der Verteilung der Daten in einem virtualisierten Netzwerk, über die Datenverarbeitung auf virtualisierten Servern bis hin zur Datennutzung in Anwendungen, die als Services genutzt
werden können.
URANO.blog: Warum ist die Unterscheidung zwischen Cloud und Cloud Services wichtig?
Tobias Ebbeke: Unser Anspruch bei URANO ist es, unsere Kunden umfassend aufzuklären und zu beraten. Ich möchte dafür sensibilisieren, dass auch im Cloud-Zeitalter die Daten noch physisch gespeichert werden. Kunden, die ihre IT-Infrastruktur von uns hosten lassen – und nicht in Public Clouds gehen –, können sogar genau wissen, wo ihre Daten gespeichert werden.
URANO.blog: Wo stehen die URANO-Rechenzentren?
Tobias Ebbeke: Unsere Rechenzentrum befinden sich alle im Rhein-Main-Gebiet. In den vergangenen Jahren ist der Bedarf stark gewachsen. Deshalb haben wir in diesem Jahr zwei weitere Rechenzentren in Betrieb genommen.
URANO.blog: Was spricht für den Standort Rhein-Main-Gebiet?
Tobias Ebbeke: URANO ist ein regionaler IT-Lösungspartner. Deshalb setzen wir auch auf regionale Rechenzentren. Mit der WiTCOM GmbH einen Partner gefunden haben, der uns die leistungsfähige und verlässliche Infrastruktur bereitstellen kann, die wir brauchen, um unsere Cloud Services anbieten zu können.
URANO.blog: Wodurch zeichnen sich die Leistungsfähigkeit und die Verlässlichkeit der Infrastruktur in den URANO-Rechenzentren aus?
Tobias Ebbeke: Daten müssen schnell und ständig verfügbar sowie sicher sein – diesen Anforderungen müssen auch die Rechenzentren entsprechen. Die physische Sicherung der Daten beginnt beim ausgefeilten elektronischen Schließsystem und der Videoüberwachung des Rechenzentrums. Die Sicherung umfasst außerdem die mehrfach abgesicherte Stromversorgung, die Klimatisierung sowie ein ausgeklügeltes Brandschutz-System.
URANO.blog: Wie gewährleistet URANO, dass die Kunden schnell und ständig auf ihre Daten zugreifen können?
Tobias Ebbeke: Im Großraum Frankfurt am Main laufen viele Datenströme zusammen und die Übertragungsrate ist generell sehr gut. Wiesbaden profitiert von diesen Standort-Vorteilen. Die Anforderung an die Datengeschwindigkeit ist damit absolut erfüllt. Die hohe Verfügbarkeit ist ebenfalls gewährleistet: Beide Rechenzentren, die von URANO genutzt werden, sind redundant und über Glasfaser verbunden. Dazu kommt, dass wir unseren Kunden die Vorteile eines Software-defined Datacenters bieten können.
URANO.blog: Was ist ein Software-defined Datacenter?
Tobias Ebbeke: Ein Software-defined Datacenter besteht aus der Kombination von virtualisierten Servern und einem Software-defined Network: Dessen Prinzip lässt sich vielleicht besser an einem Beispiel erklären: Telefonverbindungen wurden lange Zeit manuell vermittelt. Dazu mussten in einer zwischengeschalteten Telefonzentrale die Leitungen entsprechend umgesteckt werden. Heute erfolgt der Verbindungsaufbau digital und softwaregesteuert. Dem entspricht das Software-defined Network, das die Kommunikation zwischen den virtualisierten Servern ermöglicht.
URANO.blog: Worin liegt der Mehrwert für den Kunden?
Tobias Ebbeke: Der Kunde profitiert davon, dass die Konfiguration aus Rechenleistung, Netzwerk und auch Storage flexibel skalierbar ist. Wenn die Daten in URANO-Rechenzentren liegen, kann der Kunde sicher sein, dass sie entweder in Bad Kreuznach oder in Wiesbaden gehostet werden. Auf welchem der momentan über 1000 virtuellen URANO-Server ein konkreter Rechenauftrag ausgeführt wird, wird automatisch so gesteuert, dass immer die nötige Rechenleistung zur Verfügung steht. So kann sich der Kunde ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren und muss sich nicht um die IT-Infrastruktur kümmern.